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Interdisziplinäre Information zur möglichen Kontamination von kardialen Implantaten durch Mycobacterium cheloneae

Im Jahr 2020 wurde erstmals im Zusammenhang mit biologischen Herzklappenprothesen des Herstellers BioIntegral Surgical Inc., die seit 2017 implantiert wurden, in der Schweiz ein Fall einer M. chelonae Endokarditis publiziert (1). Seit 2022 sind auch in Deutschland und Frankreich mehrere Fälle bekannt geworden, bei denen nach Explantation von Herzklappen-Bioprothesen dieses Herstellers aufgrund von Endocarditiden Hinweise auf eine Besiedelung mit M. chelonae gefunden wurden.
Da im Rahmen weiterer Untersuchungen von insgesamt 14 nicht implantierten, originalverpackten Prothesen (12/12) und Patches (2/3) M. chelonae nachgewiesen wurde (mikroskopischer und molekularbiologischer Nachweis), muss eine Kontamination während des Produktionsprozesses angenommen werden.

Informationen zu Maßnahmen und zur Meldepflicht haben die herzmedizinischen Fachgesellschaften in einem gemeinsamen Paper veröffentlicht.